Neue Rollendruckmaschine für Bonifatius

Geschäftsführer Rolf Pitsch und der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Richard Böger stellten die Planungen der Bonifatius GmbH vor. (v.l.) Prälat Thomas Dornseifer (stellvertretender Generalvikar), Dr. Richard Böger, Jürgen Wegener (Generalplaner), Bürgermeister Michael Dreier, Lucius Ledwinka (Betriebsratsvorsitzender), Annette Förster (Geschäftsführerin Wirtschafts- förderungsgesellschaft), Wolfgang Hettlage (Projekt- und Betriebsleiter), Rolf Pitsch, Heinz Paus (Präsident Bonifatiuswerk), Monsignore Georg Austen (Generalsekretär Bonifatiuswerk)

Paderborn. Bürgermeister Michael Dreier gehört zu denen, die am liebsten ein Buch in die Hand nehmen. Das gestand Paderborns Stadtoberhaupt, als er jetzt bei der Bonifatius GmbH zu Besuch war. Das Bekenntnis zum gedruckten Text stieß bei seinen Gastgebern auf Zustimmung. Bonifatius setzt auf die Zukunft von Büchern und Zeitschriften. In den kommenden Monaten investiert das Unternehmen knapp zehn Millionen Euro in eine neue 16-Seiten-Rollendruckmaschine.

Die Bagger haben auf dem Betriebsgelände an der Karl-Schurz-Straße bereits die Fläche planiert, auf der ab Montag (21. November) die Arbeiten an der Betriebshalle für die neue Anlage beginnen. Die „manroland Rotoman DirectDrive“ hat jedoch mit den gängigen Vorstellungen von einer Druckmaschine nicht mehr viel gemein. Sie ist ein eigenes kleines Werk: 41 Meter lang, fast zehn Meter breit und sechs Meter hoch, mit einem Gesamtgewicht von 130 Tonnen.

Geschäftsführer Rolf Pitsch und der Bonifatius-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Richard Böger erläuterten am Mittwoch (16.11.) Bürgermeister Michael Dreier und Entscheidungsträgern aus dem Erzbistum und des Bonifatiuswerkes die Planungen und die damit verbundenen Investitionen. 9,6 Millionen Euro wird Bonifatius in die Druckerei investieren. „Das ist eine Kraftanstrengung“, sagte Rolf Pitsch, „aber wir setzen auf Premium-Technologie, weil genau das unseren Erfolg ausmacht.“

Die neue Maschine druckt schneller und verarbeitet mehr Formate, sie bietet neue technische Möglichkeiten und sie ist trotz ihrer Größe und Leistungsstärke wartungsärmer – auch weil viele Arbeitsprozesse automatisiert ablaufen.

Die Druckmaschine wird in einer eigenen neuen Halle auf dem Betriebsgelände installiert. Auch sonst ist mehr Platz notwendig. Weil die Maschine ein bis zu 25 Prozent höheres Produktionsvolumen hat, braucht die Druckerei entsprechend größere Lagerflächen.

Neun Monate sind für die Errichtung der neuen Produktionshalle sowie die Montage der Anlage vorgesehen. Die Generalplanung liegt beim Paderborner Bauunternehmen Wegener. Im Oktober 2017 soll die Druckmaschine die Arbeit aufnehmen.

„Arbeitsplätze werden trotz der innovativen und automatisierten Technik nicht abgebaut“, betonte Rolf Pitsch. „Im Gegenteil, wir setzen auch in Zukunft auf gut ausgebildete Facharbeiter.“ Bei insgesamt 150 Mitarbeitern beschäftigt die Bonifatius GmbH zurzeit 16 Auszubildende.

Gearbeitet wird im Drei-Schichten-Betrieb, die Auftragslage ist mehr als gut. Allein 110 regelmäßig erscheinende Zeitschriften werden bei Bonifatius gedruckt. Nicht selten sind die Kunden sehr prominent. Michael Dreier staunte nicht schlecht, als Rolf Pitsch ihm einen dicken blauen Band in die Hand drückte: das „Jahresgutachten zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 2016/17“, das die fünf Wirtschaftsweisen Anfang November Angela Merkel übergeben haben.

Bonifatius hat das Gutachten bereits zum zweiten Male gedruckt. Gut ein Drittel des Umsatzes macht die Paderborner Druckerei mit Aufträgen aus Ministerien und Institutionen der öffentlichen Hand im Bund und in den Ländern. Neben dem Qualitätsdruck von Bonifatius sind die besonderen Ökostandards für die Vergabe entscheidend. Das Unternehmen hat sie teilweise schon vor Jahrzehnten umgesetzt. Rolf Pitsch verweist auf die früheren Anstrengungen, wenn er sagt: „Bonifatius erntet jetzt die Erfolge und setzt sie um in neue, zukunftsweisende Investitionen.“

Info: Bonifatius GmbH
Die Druckerei ist mit fast 100 Mitarbeitern in Produktion und Vertrieb der größte Teilbereich der Bonifatius GmbH, zu der außerdem der Bonifatius Verlag, Buchhandlungen in Paderborn und Dortmund sowie „Der Dom“, die Kirchenzeitung des Erzbistums Paderborn gehören. 2019 kann das Unternehmen die Gründung vor 150 Jahren feiern. 1869 aus dem Umfeld des Bonifatiuswerkes heraus entstanden, fühlt sich Bonifatius bis heute den christlichen Wurzeln in Verlagsprogramm und Publizistik verpflichtet.